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Eisstocksport
Zu Beginn unseres Jahrhunderts entstanden die ersten Ansätze zum sportlichen Wettkampf. Das Eisstockschießen fand von Anfang an schnell die Begeisterung der Bevölkerung. Besonders für die Bauern und Handwerker war es eine wunderbare Möglichkeit, die durch den Frost bedingte Untätigkeit im Winter spielerisch zu überwinden. Langsam entwickelte sich das Eisstockschießen vor allem in Bayern und Österreich zu einem Volkssport.
Eisstocksport wird nicht nur in vielen Ländern Europas betrieben, sondern auch in Nord- und Südamerika, Australien, Afrika und Asien. Alle Nationen haben sich der Internationalen Föderation Eisstocksport (IFE) angeschlossen.
Seit 1951 werden Europa- und seit 1983 Weltmeisterschaften ausgetragen.Fast überall ist er auch ein beliebter Freizeitsport, der in vielen Wintersportorten fester Bestandteil des sportlichen Angebots ist. Im Winter in Kunsteisstadien, auf Natureis oder auf zugefrorenen Seen, im Sommer auf Asphaltbahnen, kann dieser Sport von der Jugend bis ins hohe Alter ausgeübt werden.
Zum Vergnügen, zur Körperertüchtigung und nicht zuletzt zur geselligen Unterhaltung. Der Gemeinschaftsgedanke offenbart sich dabei nicht im Spiel, sondern auch im Beisammensein nach den Kämpfen in der starken Einbeziehung des Sports in das Gesellschaftliche.
Das moderne Wettkampfgerät besteht aus dem Stockkörper, verschiedenen Laufsohlen und dem Stiel. Der komplette Eisstock hat ein zulässiges Gesamtgewicht von ca. 4,3 kg. Auf Eis sind die Laufsohlen aus Gummi und auf Asphalt aus Kunststoff.
Je weicher die Mischung des Materials, desto „strenger“ geht die Laufsohle im Wettkampf. Die Wettbewerbe im Eisstocksport werden als Mannschaftsspiel, Zieleinzelwettbewerb und im Weitenwettbewerb durchgeführt.
Beim Mannschaftsspiel versuchen zwei 4er – Mannschaften, die Eisstöcke von einer Standvorrichtung aus möglichst nahe an die ,Daube“ (rundes, bewegliches Ziel aus Gummi, Durchmesser 12 cm, Höhe 4,5 cm sowie eine zentrische Bohrung), zu schießen.
Die möglichen Aufgaben, um die Bestlage der Stöcke zur Daube zu erreichen, nennt man Setzen, Anstellen, Bringen und Abschießen. Die Spielfelder für das Mannschaftsspiel sind 28m lang und 3m breit. Auf beiden Seiten ist eine Abschußstelle und ein Spielfeld von 6m x 3m.
In der Mitte des Ziel- bzw. Abschußfeldes ist das Daubenkreuz markiert.
Bei einem Turnier spielt jede Mannschaft gegen jede. Ein Spiel besteht aus sechs Durchgängen, genannt ,,Kehren“. Gewinner ist, wer die meisten ,Stockpunkte“ erzielt. Der erste Stock, der zur Daube näher ist als der beste des Gegners, zählt 3 Punkte, jeder weitere 2 Punkte. Eine ,,Kehre“, bringt somit im Höchstfall 3+2+2+2=9 Stockpunkte. Wenn das Augenmaß nicht ausreicht, um die Bestlage der Stöcke zur Daube festzustellen, muß das Bandmaß entscheiden. Für ein gewonnenes Spiel gibt es zwei Punkte, für ein Unentschieden einen Punkt.
Beim Zieleinzelwettbewerb spielen Einzelspieler um die höchste Punktzahl.
Der Wettbewerb wird in vier Durchgängen mit unterschiedlichen Aufgaben ausgetragen. Bei den Durchgängen 1 und 3 wird auf fünf ZieIringe gespielt, die auf das Eis bzw. den Asphalt eingezeichnet sind. Im zweiten Durchgang müssen Zielstöcke aus markierten Kreisen herausgeschossen werden. Beim vierten Durchgang wird ebenfalls auf Zielstöcke in markierten Kreisen gespielt. Die Aufgabe besteht jedoch darin, daß entweder- der Stock des Spielers abgelenkt bzw. der Zielstock „gebracht“ wird und auf den Zielringen zum zählen kommt. Bei jedem Durchgang können maximal 50 Punkte erzielt wenden.
Der Weitenwettbewerb ist ebenfalls ein Wettbewerb von Einzelspielern, jedoch geht es um den weitesten Versuch. In fünf Durchgängen müssen alle Wettkämpfer mit derselben Laufsohle spielen. Die Bahn, denen Breite an der Abschußstelle 4m beträgt und bei 300m eine Breite von 16 m hat, kann unter- Beibehaltung des Winkels beliebig lang sein. Je nach Beschaffenheit von Laufsohle und Eis können z.B. auf einem zugefrorenen See Weiten von üben 500 m erzielt werden. Der derzeitige Weltrekord liegt bei 560 m. Gemessen wird die Weite von der Abschußstelle bis zu der vorderen Stockbegrenzung des zum Stillstand gekommen Stockes. Verläßt der Stock die Bahn, dann wird an der Stelle gemessen, an der er die Begrenzungslinie überschritten hat.
Der Weitenwettbewerb ist ein Atlethensport. Aber Kraft allein macht jedoch noch keinen guten Schützen. Er braucht außerdem eine sehr gute Technik und ein ausgeprägtes Gefühl für den Ablauf einer Bewegung. Die deutschen Spitzensportler haben in der Vergangenheit bei internationalen Veranstaltungen sehr erfolgreich abgeschnitten, unter anderem konnten Weltmeister- und Europameistertitel errungen werden. Die herausragenden Leistungen unserer Spitzensportler sind stets Vorbild für die Vielzahl der Breiten- und Freizeitsportler.
Ägypten -Australien – Brasilien – Dänemark – Deutschland – Finnland – Frankreich – Italien – Kanada -Kenia – Kroatien – Liechtenstein – Luxemburg – Niederlande – Norwegen – Österreich – Paraguay -Schweden – Schweiz – Singapur – Slowenien -Tschechien – Ungarn – USA.
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